Der Lebensstil ungewollt kinderloser Frauen hat einen großen Einfluß auf die Erfolgschancen bei der künstlichen Befruchtung (In-Vitro-Fertilisation, IVF). Wie eine Gruppe holländischer Ärzte in der aktuellen Ausgabe der Fachzeitschrift Human Reproduction berichtet, ergab ein Vergleich unter annähernd 8500 Patientinnen, daß Raucherinnen, Übergewichtige und ältere Frauen die schlechtesten Aussichten haben, beim ersten Anlauf mit der Methode ein gesundes Baby zur Welt zu bringen.
Für die Untersuchung hatten die Ärzte Behandlungsunterlagen der Jahre 1983 bis 1995 aller zwölf niederländischen IVF-Zentren ausgewertet, die im Rahmen der sogenannten OMEGA-Studie erfaßt worden waren. Im Durchschnitt brachten nur jeweils 15 von 100 Frauen nach dem ersten Behandlungszyklus per IVF ein gesundes Kind zur Welt, eine Erfolgsquote, die dank neuerer Techniken in den vergangenen Jahren leicht gestiegen ist. In der Regel wird die IVF erst angewandt, wenn andere Methoden der Unfruchtbarkeitsbehandlung wie die alleinige Förderung des Eisprungs mit Hormonen und Medikamenten erfolglos geblieben sind. Bei der IVF stimulieren Ärzte ebenfalls die Eierstöcke; anschließend entnehmen sie jedoch die freigesetzten Eizellen und befruchten diese im Labor mit den Spermien des Mannes. Schließlich werden die befruchteten Eier nach mehrmaliger Teilung in die Gebärmutter der Frau eingebracht.
In der holländischen Studie hatten die Ärzte als Ursache des unerfüllten Kinderwunsches verschiedene Gründe ermittelt wie Probleme mit den Eileitern der Frau, mit der Samenqualität des Mannes oder „Subfertilität aus ungeklärtem Grund“. Dennoch zeigte sich in allen Gruppen ein eindeutiger Trend: Rauchende Frauen gebaren etwa ein Viertel weniger gesunde Kinder als ihre nicht rauchenden Geschlechtsgenossinnen. Unter denjenigen Frauen, bei denen die IVF zu einer Schwangerschaft führte, erlitten zudem die Raucherinnen mit 21 Prozent häufiger eine Fehlgeburt als die Nichtraucherinnen mit 16 Prozent. Damit hatten die Zigaretten den gleichen Effekt, als ob die Frauen um zehn Jahre gealtert wären, schreiben die Mediziner in ihrem Fachartikel. Aus früheren Untersuchungen ist nämlich bekannt, daß die Chancen auf ein gesundes Baby umso geringer werden, je älter die Patientinnen zum Zeitpunkt der Behandlung sind.
Doch nicht nur das Rauchen schmälerte in der aktuellen Studie die Aussicht auf Erfolg: Als noch schädlicher erwies sich nämlich ein zu hohes Körpergewicht, definiert als ein „Body-Mass-Index“ (BMI) von über 27. Der BMI errechnet sich aus dem Gewicht in Kilogramm geteilt durch Größe in Metern zum Quadrat. Ein BMI zwischen 20 und 25 gilt bei Frauen und Männern als normal. In der vorliegenden Untersuchung nun war die Geburtenrate beim ersten IVF-Versuch für Frauen mit einem BMI über 27 um ein Drittel geringer als bei leicht übergewichtigen Patientinnen und ein Fünftel geringer als bei Normalgewichtigen. Rauchen und Übergewicht hätten demnach einen „verheerenden“ Effekt auf die Chancen kinderloser Paare, ihre Unfruchtbarkeit mithilfe der IVF zu überwinden, schreibt das holländische Ärzteteam. Doch die Studienleiterin Dr. Bea Lintsen vom Medizinischen Zentrum der Radboud Universität Nijmegen überbringt lieber eine gute Nachricht: „Unsere Resultate legen nahe, daß Pärchen – insbesondere die Frauen – die Erfolgschancen der IVF-Behandlung womöglich verbessern können, wenn sie abnehmen und mit dem Rauchen aufhören.“
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Ich Rauche leider viel zu viel und möchte damit endültig aufhören. Vielen dank für die tollen Informationen. Aber Rauchen in der Schwangerschaft das geht garnicht.
Lg Anna
Hallo, danke für den informativen Beitrag. Natürlich muss man auf sehr viele Dinge achten, wenn es um die Befruchtung und Schwangerschaft geht. Auch ich habe mich mit dem Thema auseinandergesetzt und habe mir auch professionellen Rat herangezogen.