Wer oft, lange, und ungeschützt in der Sonne weilt, erhöht damit sein Risiko, eine Aktinische Keratose zu bekommen. Sie gilt als Vorstufe für das Plattenepithelkarzinom, den zweithäufigsten bösartigen Hauttumor. Wie hoch das Risiko dafür genau ist, haben Wissenschaftler nun anhand von Daten der Krankenversicherung Kaiser Permanente aus Nordkalifornien geschätzt, die diese Studie auch finanziert hat.
Verglichen wurden jeweils mehr als 200000 Menschen im durchschnittlichen Alter von 64 Jahren, die am Anfang des Untersuchungszeitraums (2009) eine Aktinische Keratose hatten, oder nicht. In der ersten Gruppe erhöhte sich das Risiko für ein Plattenepithelkarzinom alljährlich um knapp 2 Prozent – das war mehr als doppelt so stark wie in der Kontrollgruppe. Am Ende des Untersuchungszeitraums (2019) hatten rechnerisch 17,1 Prozent der Patienten mit einer Aktinischen Keratose ein Plattenzellkarzinom entwickelt. Unter denjenigen ohne Aktinische Keratose waren es 5,7 Prozent. Laut Angaben der Forscher ist dies die erste Untersuchung, bei der die Entwicklung des Risikos über solch einen langen Zeitraum verfolgt wurde.
Die gute Nachricht lautet, dass das Erkrankungsrisiko zwischen den Jahren 2009 und 2019 um etwa ein Drittel gesunken ist hat. Eine mögliche Ursache dafür ist, dass Aufklärungskampagnen die Bevölkerung insgesamt vorsichtiger gemacht haben könnten, sodass man weniger oft ungeschützt in die Sonne geht. Eine weitere Erklärung lautet, dass die Aktinische Keratose heutzutage eher ernst genommen und frühzeitig behandelt wird – etwa mit einer Kältetherapie („Vereisung“) oder mit wochenlang aufgetragenen Salben, die die Wirkstoffe Imiquimod oder Fluorouracil enthalten.
Mit den neuen Zahlen können Ärzte das Risiko ihrer Patienten besser abschätzen. Streng genommen gilt das aber nur für die Bevölkerung Nordkaliforniens, wo die Sonne ja bekanntlich häufiger scheint als in Deutschland.
Quelle
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Für Ärzte gedacht ist eine ausführliche Leitlinie der Deutschen Dermatologischen Gesellschaft und der Deutschen Krebsgesellschaft, die den neuesten Stand der Wissenschaft zur Erkennung und Behandlung beider Hautkrankheiten zusammenfasst.