Neues Medikament gegen Mantelzell-Lymphom erwartet

Laut einer Pressemitteilung der Firma Wyeth wird voraussichtlich bald ein neues Medikament zur Behandlung des Mantellzell-Lymphoms zur Verfügung stehen.

Der Wirkstoff Temsirolimus (Handelsname Torisel) konnte demnach in einer so genannten Phase-III-Studie das „progressionsfreie Überleben von MCL-Patienten signifikant um 153 Prozent gegenüber dem Kontrollarm“ verlängern. Bei den 162 Versuchsteilnehmern war die Krankheit nach einem anfänglichen Behandlungserfolg wieder aufgetreten (Rezidiv) oder die üblichen Therapien hatten bei ihnen keine Wirkung gezeigt. Unter diesen schwierigen Voraussetzungen konnte Temsirolimus das Fortschreiten der Erkrankung in zwei verschiedenen Dosierungen durchschnittlich um 3,4 bzw. 4,8 Monate hinauszögern gegenüber 1,9 Monaten bei jenen Versuchsteilnehmern, die eine Therapie nach Wahl des behandelnden Arztes erhalten hatten. Die Gesamtüberlebenszeit verlängerte sich mit der höheren Dosierung der neuen Arznei um 13,6 Monate gegenüber 10,0 Monaten mit der niedrigeren Dosierung und 9,7 Monaten für die Therapie nach Wahl des behandelnden Arztes.

Für den Expertenausschuss CHMP (Committee for Medicinal Products for Human Use) der Europäischen Arzneimittelzulassungsbehörde EMEA war diese Studie offensichtlich Grund genug, Temsirolimus zur Zulassung für die Behandlung des rezidivierten oder refraktären Mantellzell-Lymphoms zu empfehlen. In den meisten Fällen folgt die EMEA solchen Empfehlungen binnen einiger Wochen.

Nachtrag: Wie erwartet wurde die Zulassung erteilt am 21. August 2009. Seitdem darf Temsorolimus (Handelsname: Torisel®) zur Behandlung des rezidivierten oder refraktären Mantellzell-Lymphoms eingesetzt werden.

Quellen:

siehe auch: Länger leben mit Mantellzell-Lymphom

MSimm
Journalist für Medizin & Wissenschaft

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