Gentechnik soll Weinreben schützen

Laut einer Pressemitteilung der Fraunhofer-Gesellschaft wollen Forscher des Instituts für Molekularbiologie und Angewandte Ökologie IME in Aachen Weinreben vor Viren schützen. Mithilfe gentechnischer Methoden soll den Pflanzen beigebracht werden, Antikörper gegen das „Grapevine fanleave virus“ (kurz GFLV) zu bilden, den Erreger der Reisigkrankheit. Ernteverluste durch deformierte und stark vergilbte Blätter, die zu kleineren Trauben führen, sollen so verhindert werden. Pflanzen, die Antikörper gegen GFLV bilden, könnten die Vermehrung der Viren verhindern, sodass diese keinen Schaden mehr anrichten, hofft Abteilungsleiter Dr. Stefan Schillberg. In einer nicht näher genannten Modellpflanze habe man das Verfahren bereits erfolgreich erprobt und eine 100-prozentige Resistent gegenüber dem Virus erreicht.

links unverändert, Mitte 59 Prozent, recht 100 Prozent resistent.
Modellpflanzen: Links unverändert, Mitte 59 Prozent, rechts 100 Prozent resistent.

Als nächstes stehen die Versuche mit Weinreben auf dem Plan und später die Feldversuche.« Langfristig haben die Forscher das Ziel, den Einsatz von Pestiziden zu drosseln. »Um GFLV beizukommen, sind bestimmte Chemikalien notwendig«, erklärt Schillberg. Doch die Wirkung hält sich oft in Grenzen. Zudem sind die Pestizide umweltschädlich und daher in vielen Ländern verboten. Vor allem Länder wie Chile, die stark auf den Weinanbau angewiesen sind, könnten von den pathogenresistenten Weinreben profitieren und ihre Ernteerträge verbessern.

MSimm
Journalist für Medizin & Wissenschaft

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